DeepSea Minerals Alliance neu gegründet – eine starke Stimme für den Tiefseebergbau
Die DeepSea Minerals Alliance (kurz DSMA) hat sich nach Auflösung der bisherigen DeepSea Mining Alliance neu gegründet und sich heute im Vereinsregister eintragen lassen. Mit fokussierten Zielen wird sich die neue DSMA als Industrieverband verstärkt um die wichtige industrielle Meeresbodennutzung kümmern. Die Neugründung wurde intensiv in Zusammenarbeit mit und unter aktiver Unterstützung des Verbands für Schiffbau und Meerestechnik e. V. (VSM) ermöglicht.
Leonhard Weixler, neuer Vorsitzender des Industrieverbandes DSMA: „Selten zuvor war es wichtiger, dass Deutschland und Europa unabhängiger von russischen oder chinesischen Rohstoffen werden. Vor allem die Rohstoffexportpolitik Chinas stellt eine Gefahr für den Wohlstand in Europa dar. Während China ein Quasi-Monopol etwa bei seltenen Erden ausspielt, leisten sich viele europäische Staaten ein Moratorium für die Rohstoffgewinnung aus dem Meer. Und das wohlwissend, dass etwa deutsche Lizenzgebiete einen Großteil der für die Halbleiterindustrie und damit für neue Technologien relevanten Metalle enthalten. Vor allem im Bereich der erneuerbaren Energieerzeugung, Mobiltelefone oder für Elektroautos werden diese von steigender Bedeutung sein.
Mit einer intelligenten Wertschöpfungskette unter Einbezug der Rohstoffvorkommen auf dem Meeresboden würden wir einen großen Beitrag zur Rohstoff-Resilienz leisten. Damit machen wir uns weniger abhängig von anderen Regionen. Denn, was wir aktuell in der Rohstoffpolitik Chinas sehen, ist lediglich ein Vorgeschmack auf das, was passiert, sollte der Taiwan-Konflikt eskalieren.
Für die Kooperation bedanken wir uns beim VSM und sind froh, in der Zusammenarbeit einen etablierten Partner zur Unterstützung industrieller Belange gefunden zu haben.“
Reinhard Lüken, Hauptgeschäftsführer des Verbands für Schiffbau und Meerestechnik e. V. (VSM) ergänzt: „Mit der Neugründung der DSMA machen wir deutlich: Die Industrie ist bereit – es bedarf nur noch einer Erkenntnis der Politik. Unsere Mitglieder in DSMA und VSM bilden bereits heute weite Teile der Wertschöpfungskette ab, die für die Gewinnung von mineralischen Rohstoffen aus dem Meer benötigt wird.
Wir brauchen in Deutschland und Europa Rahmenbedingungen, die es der Industrie ermöglichen, die meerestechnische Exploration und -förderung voranzutreiben. Ein Ausbremsen internationaler Regelungen wie dem Mining Code bei der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) ist kontraproduktiv. Andere Nationen haben diese Bedenken nicht und werden an uns vorbeiziehen. Damit ist niemandem gedient. Vor allem, da bekannt ist, dass Rohstoffförderung am Meeresboden verträglicher sein kann als an Land. Alle beteiligten Akteure benötigen Planbarkeit und zuverlässige Entscheidungen. Dazu bündeln wir nun unsere Kräfte, um die Interessen auf allen Ebenen zielführend zu vertreten.“
Nach der Gründungsversammlung Ende August kam nun der Vorstand mit seiner neuen Geschäftsführung in Berlin zusammen, um die Eintragung im Vereinsregister durchzuführen.
Der neue Vorstand der DSMA:
- Leonhard Weixler, BAUER AG, Schrobenhausen (Vorsitzender)
- Dr. Rudolf Bannasch, EvoLogics GmbH, Berlin (stv. Vorsitzender)
- Heiko Felderhoff, HF Offshore GmbH, Bremen (stv. Vorsitzender)
- Frank Wagner, Atlantis Blu Mining GmbH, Berlin (Vorstandsmitglied, Schatzmeister)
Die Geschäftsführung des neuen Verbands übernimmt Peter Lehmann, der auch den VSM in dessen Berliner Büro vertritt und dort u. a. auch federführend für die Themen Offshore- und Meerestechnik zuständig ist.
Mit der DeepSea Minerals Alliance wird es nun wieder eine zentrale Anlaufstelle für die deutsche, europäische und internationale Wirtschaft und Wissenschaft für Belange eines möglichen Tiefseebergbaus geben. Die DSMA bündelt in ihrer neuen Organisationsform die industriellen Interessen in Bezug auf die Themen mineralische Rohstoffe aus dem Meer – also dem zukünftigen Abbau von Lagerstätten am Meeresboden in Form u.a. von Manganknollen, Massivsulfiden oder Kobaltkrusten. Dabei werden insbesondere die Bereiche Erkundung, Exploration, Umweltmonitoring, Probennahme, Abbau, Logistik und Verhüttung in den Blick genommen.
In der nächsten Zeit wird es darauf ankommen, dass die deutschen Explorationslizenzen in Förderlizenzen umgewandelt werden können und die ISA den bereits seit langer Zeit angekündigten sog. Mining Code verabschiedet, mit dem der Abbau von Mineralien geregelt werden soll.
Zugleich plädiert die DSMA für eine intensive Zusammenarbeit innerhalb der EU und mit Drittstaaten, die sich derzeit technologieoffen auf den Tiefseebergbau in internationalen und in eigenen Gewässern vorbereiten. In jedem Fall sollen die Aktivitäten am Meeresboden umweltverträglich, transparent und mit den Prinzipien des internationalen Seerechtsübereinkommens in Einklang gebracht werden.
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